Strom-Speichersysteme im Rahmen der Photovoltaik – Eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung

Eine dumme Sache an der Photovoltaik ist ja, dass häufig genau dann der meiste Strom produziert wird, wenn man am wenigsten verbraucht: tagsüber. Dies gilt umso mehr, als dass mit der letzten Novelle der Einspeisungsvergütung der Fördersatz erstmalig unter den Strompreis gesunken ist, sich also der Eigenverbrauch am meisten lohnt.

Da mutet es wie die Zerschlagung des gordischen Knotens an, wenn verschiedenste Anbieter mit Stromspeichersystemen auf den Markt kommen, die den tagsüber produzierten Strom speichern, um ihn abends nutzen zu können. Von den blumigen Werbeversprechen und emotionalen Gründen mal abgesehen, stellt sich da natürlich die Frage: lohnt sich so ein Teil?

Ich habe mich auch sehr für solch ein System interessiert und für mich mal durchgerechnet, ob es wirtschaftlich überhaupt sinnvoll ist. Wie gesagt, ökologische (“ich will die Natur bestmöglich schonen”), emotionale (“ich will unabhängig von der gierigen Stromindustrie sein”) oder sonstige (“ich möchte mich vor Stromausfällen schützen”) Gründe bleiben außen vor.

Das Szenario

Zunächst mal die Grundlage: ich nehme einen Musterhaushalt an, der jährlich 4.000 kWh Strom verbraucht. Der Einsatz einer Wärmepumpe kann diesen Wert nach oben treiben, wird aber auch durch spezielle WP-Tarife abgedeckt. Als Strompreis nehme ich 21 Cent pro Kilowattstunde an.

Weiterhin betrachte ich stellvertretend zwei System: das SunPac von SolarWorld und der IBC SolStor. Ersteres, weil es vom größten deutschen Hersteller stammt, letzteres, weil es zuletzt häufig im Fernsehen beworben wurde. Es gibt natürlich dutzende weitere Systeme im Markt.
Hier die wichtigsten technischen Daten:

  • Energie / Kapazität: 6,9 kWh
  • Zyklenlebensdauer: 2.700 Zyklen bei 50% DoD
  • Lebensdauer: 13,5 Jahre bei 200 Zyklen pro Jahr

 

  • Energie / Kapazität: 6,3 kWh
  • Zyklenlebensdauer: 5.000 Zyklen bei 90% DoD
  • Lebensdauer: 15 Jahre

 

  • Energie / Kapazität: 6,8 / 8,0 kWh
  • Zyklenlebensdauer: 2.700 Zyklen bei 50% DoD
  • Lebensdauer: 10 Jahre

 

Erste Quizfrage: was ist “DoD”? Nun “DoD” ist der Entladungsgrad eines Akkus. Er bezeichnet das Level, bis zu dem ein Akku entladen werden darf ohne Schaden zu nehmen. “Schaden” bedeutet hier, dass die Lebenserwartung herabgesetzt wird und der Akku weniger Lade/Entladezyklen übersteht.

Zweite Quizfrage: was kosten die Teile? Das schwankt natürlich. Aber typische Preise, die ich über Google recherchiert habe, wären:

  • SolarWorld SunPac: 8.000€
  • IBC SolStor 6.3 Li: 11.000€
  • IBC SolStor 6.8 Pb: 7.000€
  • IBC SolStore 8.0 Pb: 9.000€

Amortisation

Nun der erste Teil meiner Wirtschaftlichkeitsberechnung: wie viele Kilowattstunden muss ich aus dem Speicher gewinnen, damit er sich amortisiert?

  • SolarWorld SunPac: 8.000€ / 21 Cent/ kWh = 38.095 kWh
  • IBC SolStor 6.3 Li: 11.000€ / 21 Cent/ kWh = 52.381 kWh
  • IBC SolStor 6.8 Pb: 7.000€ / 21 Cent/ kWh = 33.333 kWh
  • IBC SolStore 8.0 Pb: 9.000€ / 21 Cent/ kWh = 42.857 kWh

Hier mit 21 Cent zu rechnen ist natürlich übertrieben, da der Strom, der nicht im Speicher landet, nicht verloren ist sondern ins Stromnetz abgegeben wird. Wenn ich jetzt aber mit den 4-5 Cent Differenz rechne, komme ich nie auf einen grünen Zweig! Und wer weiß, wie lange es noch eine Förderung gibt. 🙂

Umgelegt auf die erwartete Lebensdauer, kann man errechnen, wie viele Kilowattstunden man jährlich erwirtschaften muss:

  • SolarWorld SunPac: 38.095 kWh / 13,5 Jahre = 2.822 kWh / Jahr (70,5%)
  • IBC SolStor 6.3 Li: 52.381 kWh / 15 Jahre = 3.492 kWh / Jahr (87,3%)
  • IBC SolStor 6.8 Pb: 33.333 kWh / 10 Jahre = 3.333 kWh / Jahr (83,3%)
  • IBC SolStore 8.0 Pb: 42.857 kWh / 10 Jahre = 4.285 kWh / Jahr (107,1%)

Die Prozentzahl gibt den Anteil an dem gesamten Stromverbrauch des Musterhaushalts an.

Bei dem IBC SolStore 8.0 Pb ist damit bereits jetzt klar, dass er sich nicht rechnet. Dazu müsste man aus dem Gerät schon mehr Energie holen können, als man verbraucht!

Die anderen Werte sind zumindest theoretisch erreichbar.Was ist also realistisch erwartbar?
Nun ja, IBC gibt in einer Broschüre an, dass man durch einen Speicher den Eigenverbrauch von 40% auf 66% steigern kann. Obwohl es sich hier um eine Marketingaussage handelt, will ich sie für das Beispiel übernehmen.

Bei 40% Eigenverbrauch muss man 1.600 kWh weniger einkaufen. Bei 66% steigert sich dieser Wert auf 2.640 kWh, also 1.040 kWh mehr.

Damit ergibt sich zunächst die Erkenntnis, dass die oben errechneten Werte von 70% Eigenverbrauch nicht realistisch sind.

Aber drehen wir den Spieß mal um. Angenommen, wir erzielen die beworbene Steigerung von 1.040 kWh pro Jahr. Wie lange muss dann der Speicher laufen, bis er sich amortisiert hat?
1.040 kWh Strom kosten in diesem Beispiel 1.040 kWh * 21 Cent / kWh = 218,40€

  • SolarWorld SunPac: 8.000€ / 218,4 € / Jahr = 36,6 Jahre
  • IBC SolStor 6.3 Li: 11.000€ / 218,4 € / Jahr = 50,4 Jahre
  • IBC SolStor 6.8 Pb: 7.000€ / 218,4 € / Jahr = 32,1 Jahre
  • IBC SolStore 8.0 Pb: 9.000€ / 218,4 € / Jahr = 41,2 Jahre

Stolze Werte, nicht wahr? Jedenfalls sind sie deutlich höher als die zu erwartende Lebensdauer. Eine Amortisation sieht anders aus.

Rendite

Wenn es mit der Amortisation schon nicht klappt, wie sieht es dann mit der Rendite aus? Nehmen wir die oben errechneten 218,40€ Ersparnis pro Jahr, erhalten wir folgende Renditen:

  • SolarWorld SunPac: 218,4 € / 8.000 € = 2,73%
  • IBC SolStor 6.3 Li: 218,4 € / 11.000 € = 1,98%
  • IBC SolStor 6.8 Pb: 218,4 € / 7.000 € = 3,12%
  • IBC SolStore 8.0 Pb: 218,4 € / 9.000 € = 2,42%

Auch keine berauschenden Werte!

Energiepotential

Zum Schluss noch eine andere Betrachtung: die Hersteller geben für ihre Geräte eine “Zyklenlebensdauer” an, d.h. wie häufig kann man die Akkus auf- und entladen, bis sie erneuert werden müssen. Das Schöne ist hier, dass man durch Multiplikation der maximalen Anzahl Zyklen mit der Entladungstiefe und der maximalen Kapazität das gesamte Energiepotential der Geräte errechnen kann:

  • SolarWorld SunPac: 2.700 * 0,5 * 6,9 kWh = 9.315 kWh
  • IBC SolStor 6.3 Li: 5.000 * 0,9 * 6,3 kWh = 28.350 kWh
  • IBC SolStor 6.8 Pb: 2.700 * 0,5 * 6,8 kWh = 9.180 kWh
  • IBC SolStore 8.0 Pb: 2.700 * 0,5 * 8,0 kWh = 10.800 kWh

Die Geräte können also nach Hersteller-Angaben in ihrer Lebenszeit gar nicht so viel Energie speichern und abgeben, wie man braucht, um sie zu amortisieren! Und dabei habe ich einige Faktoren, die die Speichersysteme schlechter dastehen lassen, noch außen vor gelassen…

Andererseits sieht man sehr gut, welchen enormen Vorteil die Lithium-Ionen-Speicher haben. Solch ein Speicher kann über seine Lebenszeit fast die dreifache Energiemenge speichern und wieder abgeben.

Fazit

Entweder habe ich mich irgendwo ganz gewaltig verrechnet oder die Speichersysteme rechnen sich vorne und hinten nicht. Entweder wird der Strom noch deutlich teurer oder die Geräte werden stark im Preis gesenkt. Bei den aktuellen Preisen legt man meiner Meinung nach das Geld jedenfalls besser unters Kopfkissen und wartet ab.

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30 Antworten zu Strom-Speichersysteme im Rahmen der Photovoltaik – Eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung

  1. Alex sagt:

    “Bei den aktuellen Preisen legt man meiner Meinung nach das Geld jedenfalls besser unters Kopfkissen und wartet ab.”

    Genau das hat mir sinngemäß der Vertreter unseres Elektro-Großhandels gesagt, der selber von früher aus der Solarbranche kommt. Wir haben neulich bei seinem Besuch über das Thema “Akkus im Keller” gefachsimpelt. Also wird wohl Deine Betrachtung im Groben stimmen, auch wenn sie vielleicht nicht auf den letzten Heller um Pfennig genau ist.

    Ich denke, das mit den Preisen wird sich irgendwo in der Mitte treffen. Einerseits geht der Strompreis hoch, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Energiewende zum Nulltarif wird es nicht geben, wer das behauptet, der lügt. Andererseits werden die Preise für Energiespeicher-Systeme sinken. Und vielleicht wird es auch Förderungen dafür geben, um diese Technologie anzuschieben. Das würde in meinen Augen nämlich mehr Sinn machen als Solar-Strom bei Einspeisung zu subventionieren.

    Für uns kleine Häuslebauer bedeutet das, Hütte für diese Technologie vorbereiten (Kabel, Schächte, Standflächen, Verteilerschrank, etc.), zurücklehnen und abwarten. Zumindest werde ich das so machen.

    Gruß

    Alex

    PS: Ich finde es sehr bemerkenswert, wie strukturiert und mit welcher Akribie Du an die ganzen Themen herangehst. Hut ab!

    • Christoph sagt:

      Ich erwarte auch, dass sich die Preise angleichen werden. Jetzt werden sicherlich die finanzkräftigen “Early Adoptors” abgeschöpft. Für den Massenmarkt braucht man aber andere Preisstrukturen. Ich hoffe nur, dass das durch Senkung der Speichersystempreise geht und nicht über Anhebung der Strompreise. 😉
      Die Vorbereitung werde ich sicherlich auch machen lassen. Da riskiert man nur wenig Geld und ist in der Zukunft flexibel.

      Das mit der Genauigkeit siehst Du ganz richtig. Aber den Aufwand für die letzte Genauigkeit spare ich mir gerne, wenn schon die groben Zahlen um eine Größenordnung nicht passen. 🙂

      Danke auch für das Lob, der gesamte Hausbau macht mir/uns unglaublich Spass, so dass es leicht fällt, sich so intensiv mit den Themen auseinander zu setzen!

  2. IBC SOLAR sagt:

    „Entweder wird der Strom noch deutlich teurer oder die Geräte werden stark im Preis gesenkt.“

    Wir halten beides für realistische Zukunftsperspektiven!

    Das Rechenbeispiel zeigt, dass bei den aktuellen Strompreisen die Wirtschaftlichkeit im Hinblick auf die Amortisation derzeit tatsächlich kein eindeutiges Verkaufsargument für Stromspeicher ist. Unsere Produkte bilden da keine Ausnahme und werden in der Regel von Kunden gekauft, für die Aspekte wie die Unabhängigkeit von Energieversorgern und den steigenden Strompreisen die wichtigsten Argumente für Anschaffung und Betrieb eines Solarstromspeichers sind. Unsere – in diesem Beitrag erwähnten – Marketingmaterialien führen deshalb auch nur solche Argumente auf.
    Der Aspekt der Strompreiserhöhungen ist explizit nicht Teil der Rechnung, muss aber dennoch berücksichtigt werden. Zwischen 2000 und 2012 ist der Strompreis für Privathaushalte von durchschnittlich 13 auf 26 Cent pro Kilowattstunde gestiegen. Diese Entwicklung wird sich sicherlich nicht umkehren. Rechnet man zudem noch steuerliche Effekte hinzu, verkürzt sich die hier errechnete Amortisationszeit für Speicher erheblich.

    Solarstromspeicher sind erst seit verhältnismäßig kurzer Zeit erhältlich – IBC SOLAR nahm den ersten Speicher Mitte 2011 ins Programm auf. Wie bei den Photovoltaiksystemen ist auch bei den PV-Speicherlösungen in den kommenden Jahren mit einer starken Senkung der Systempreise zu rechnen. Insofern sind Speicher – ob für Privathaushalte oder als netzstabilisierende Großspeicher – eine der wichtigsten Zukunftsperspektiven für die sichere Versorgung mit erneuerbaren Energien

    Sonnige Grüße
    Michael Greif für die IBC SOLAR AG

    • Christoph sagt:

      Hallo Herr Greif,

      es freut mich ungemein, dass ich sogar die Aufmerksamkeit eines Herstellers gewonnen habe. Umso mehr, als da Sie meine Sichtweise in ökonomischer Hinsicht bestätigen.

      Dass momentan andere Aspekte im Vordergrund stehen, stimmt. Als Verfechter einer unterbrechungsfreier Stromversorgung für IT-Systeme hat die Idee einer USV für das gesamte Haus natürlich einiges für sich.

      Zumindest bei mir haben aber beim ersten Durchrechnen die Zahlen für Ernüchterung gesorgt. Ich hatte hier doch eine bessere Performance erwartet. Sie können aber sicher sein, dass ich das Thema weiterverfolgen werde und zuschlagen werde, sobald die Systeme preislich attraktiver werden.
      Gerade bei den Li-Ionen-Systeme glaube ich auch, dass diese in Zukunft ein wesentlicher Treiber für die Unabhängigkeit von fossilen Energielieferanten werden können.

      Wenn Sie einen Tester für eines Ihrer Systeme suchen, können Sie jederzeit gerne auf mich zukommen! 😉

      viele Grüße
      Christoph Vogt

  3. Josef Simon sagt:

    Speicher werden nie die Rendite bringen wie eine Solarsnlanlage. Schutz vor Strom. Preis Steigerung ja. Und notstrom Funktion je nach Anbieter

    Mit sonnigen gruessen Solarstrom Simon
    Basis des IBC Speicher ist das Backup Laderegler von SMA. Damit ein ausgereiftes Qualitäts Produkt
    IBc Speicher ist das Backup System von SAM damit
    PS die Basis des

  4. M. G. KG sagt:

    Hallo Herr Vogt,

    vielen Dank für die Berechnungen. Sie haben uns und vielen anderen Interessenten mit ein wenig googeln viel Zeit erspart.

    Mit freundlichen Grūßen

    M. G. KG

    • Christoph sagt:

      Es freut mich ungemein, wenn ich damit jemand anderem helfen kann!
      Aber berücksichtigen Sie bitte immer, dass meine Berechnungen nur eine Momentaufnahme des Jahres 2012 sind. Das Bild kann sich jederzeit ändern.

      viele Grüße
      Christoph Vogt

  5. Pingback: Vera & Christophs Baublog » Sonnenangeregte Elektronenaktivität, Teil 1 (Grundlagen und Wirtschaftlichkeit)

  6. Pingback: Die Entscheidung ist gefallen | dieweisse18

  7. Ralph sagt:

    Eine sehr gute Berechnung für das Jahr 2012.
    Aber wie sieht die Rechnung aus, wenn man mit einrechnet, dass Speicher seit 01.05.2013 mit ca. 3000 Euro von der KDW gefördert werden?

    • Christoph sagt:

      Hallo Ralph,

      sagen wir es so: der Business Case wird ein wenig hellroter.
      Ich habe es aus Zeitgründen nicht im Detail neu berechnet, “dieweisse18” kommt aber auf das gleiche Ergebnis.

      Ceterum censeo: *richtig* Sinn macht ein Speicher sowieso erst, wenn er als Saisonspeicher nutzbar wäre. Und *davon* sind wir noch genauso weit entfernt wie von überlichtschnellen Raumschiffen. 😉

      viele Grüße
      Christoph

    • Josef Simon sagt:

      Zum Thema Seasion Sommer => Winter Speicher bietet die Firma Fronius an, aber leider zu Teuer…,,
      Der Lösungsansatz ist interessant Speicherung mit Elektrolyse im Wasserstoff, fast verlustfreie Lagerung vom Gas….
      Mit sonnigen Grüßen aus Bayern Solarstrom Simon

  8. Ralph sagt:

    Hallo Christoph
    Sollte keine Kritik an Dir sein. Ich finde es toll, dass Du das berechnet hast. Das hat mir zumindest mal den Ansatz einer Ahnung gegeben, ob es sich lohnen könnte.
    Ich plane gerade eine PV Anlage mit ca. 6 kWP und eben eventuell mit Speicher.
    Die •IBC SolStor 6.8 kostet dann mit Förderung “nur” noch 4000 € und würde sich theoretisch in 16,8 Jahren amortisieren. Strompreiserhöhungen mit eingerechnet könnte es also innerhalb der Lebensdauer klappen.
    Aber ich werde nun wohl auch auf den Speicher verzichten, weil es eben nur in der Theorie klappen könnte. Allerdings weis ich nicht, ob die Preise für Speicher noch aktuell sind. Ich habe im Internet keinen einzigen gefunden.
    viele Grüße
    Ralph

    • Christoph sagt:

      Hallo Ralph,

      keine Bange, das habe ich auch nicht so aufgefasst. 🙂
      Und selbst wenn, ich bin ja nicht unfehlbar. 😀

      Ich habe kurz nachgerechnet: ich komme darauf, dass die IBC SolStore über die Lebenszeit ca. 32,6 Cent pro kWh kostet. Close but no cigar…

      viele Grüße
      Christoph

  9. Ralph sagt:

    Hallo Christoph
    Da ich ja bemerkt habe, dass Du Ahnung hast, würde ich Dich gerne um eine Auskunft bitten.
    Hat allerdings nichts mit Speichern zu tun.
    Ich plane gerade eine PV Anlage. 24 Module. Entweder Yingli Poly 250 (6kWp) oder Yingli mono 260. (6,24 kWp)
    Es ist absolut kein Schatten und totale Südlage.
    Nun habe ich das Problem, welchen Wechselrichter ich nehmen soll. Angeboten wurde mir für die 6,24kWp ein Kostal Piko 7.0.
    Ich tendiere aber zur Zeit aus Preisgründen eher zu den Poly Modulen. Alternativ zum Kostal könnte ich auch einen SMA Sunny Tripower 5000Tl-20 bekommen. Kannst Du mir da einen Rat geben?

    • Christoph sagt:

      Huiii, Du traust mir ja einiges zu! 🙂
      Ich gebe aber direkt zu, dass ich mich in Sachen PV-Module bestenfalls nur halb auskenne.
      Deine Anlage scheint eher klein zu sein. Ich schließe deshalb darauf, dass die zur Verfügung stehende Dachfläche auch eher klein ist.
      Deshalb würde ich im Sinne einer Ertragsmaximierung, die Module wählen, die pro Fläche die meiste Leistung bringen. Natürlich unter Wahrung wirtschaftlicher Aspekte. 😉
      Ob es wirklich die Yingli sein müssen oder es preiswertere Module auch tun, hängt letzten Endes vom Preis ab. Wieviel kostet denn (netto) deine Anlage pro kWp?
      Bei den Wechselrichtern lese ich immer wieder, dass von Kostal abgeraten wird. Der SMA dürfte da das Produkt der Wahl sein. Eigene Erfahrungen habe ich damit ber nicht.

      Ich hoffe, ich konnte dir mit diesen Zeilen helfen…
      Hast Du ansonsten schon mal beim Photovoltaik-Forum vorbeigeschaut und dir deine Angebote bewerten lassen?

      viele Grüße
      Christoph

      • Ralph sagt:

        Klar traue ich Dir was zu.
        Die Dachfläche ist 42 qm.
        Die Anlage kostet bei Mono Modulen 1400 Euro/kWp.
        Bei Poly Modulen liegt der Preis bei 1360 Euro.
        Insgesamt ist die Anlage mit den Polys also ca. 1000 Euro preiswerter.
        Allerdings versetzt mir der Monteur noch kostenlos meine Sat Schüssel und ich bekomme die Versicherung für 2 Jahre umsonst. Brauche die Anlage also erst dann in meine Gebäudeversicherung aufnehmen.
        Auf Yingli bin gekommen, weil sie nach meinen Recherchen mit das beste Preis – Leistungsverhältnis haben.
        Über Kostal habe ich ähnliches gelesen, allerdings handelte es sich immer um den Piko 10.1 und es waren immer SMA Fans.
        viele Grüße,
        Ralph

        • Christoph sagt:

          Sofern Du die Anlage schlüsselfertig erhältst, erscheint mir der Preis vernünftig zu sein.
          Was den Wechselrichter angeht, bin ich ausgezählt. So tief im Detail möchte ich keine Empfehlung abgeben, dafür fehlt mir das Wissen.
          Im oben genannten Forum wirst Du aber sicher Spezialisten finden, die dir weiterhelfen können.

          viele Grüße
          Christoph

  10. Mike sagt:

    Huhu..

    Respekt, eine Interessante Aufstellung und Berechnung!

    Meine Frau und Ich sind auch Aktuell in einer Bauplanung,
    unser Haus soll derzeit sowohl eine PV-Anlage und eigentlich auch einen Speicher bekommen.

    Ziel ist es, so wenig Strom wie Möglich beim Konzern einkaufen zu müssen.

    Derzeitiger Stand Strompreis beim Anbieter ~28 Cent je kWh.
    (und die prognosen fürs nächste Jahr stehen ja auch schon wieder auf Preiserhöhung)

    Unser derzeitiges Angebot beläuft sich auf 22.000 – 24.000 €uro.
    Wir können die KfW-Förderung leider nicht nutzen, da wir direkt bezahlen. Die Anlage ist im Hauskredit mit eingeplant.

    In dem Preis findet sich:
    7,35 kWP Anlage mit 30x 245 kWP IBC Poly-Modulen
    7000er tripower WechselRichter
    6,3 Li – Speicher
    Montagegestell + komplette Montage/Anschluss

    Die Prognose pro Jahr beläuft sich auf ca 6200 kWh

    Wir rechnen fürs Haus:
    ca 3000 kWh für die Wärmepumpe
    ca 3500 kWh für die gesamten Nebenverbraucher

    Meine Laien-Rechnung war bisher:
    Ich brauche 6500 kWh pro Jahr, die Anlage produziert 6200 kWh, der Speicher kann max. 6300 speichern, also muss ich geschätzt noch 200-500 kWh maximal vom Anbieter kaufen.

    Nur bekomme ich so langsam das Gefühl, dass meine Kopfrechnung so nicht funktioniert…?

    gruß Mike

    • Christoph sagt:

      Hallo Mike,

      vielen Dank zunächst für das Kompliment!

      Deine Rechnung funktioniert in der Tat nicht. 🙂

      Dein Fehler liegt in der Annahme, welche Kapazität der Speicher hat: das sind 6,3 kWh nicht 6.300!
      Wenn Du “6.300” schreibst, sind damit Wattstunden gemeint, nicht Kilowattstunden. Da fehlen leider drei Potenzen zwischen… 🙁

      Diese geringe Kapazität führt dann auch dazu, dass die Speicher nichtmals als Tagesspeicher ausreichen.
      Ich produziere mit meiner 9,88 kWp-Anlage in der Spitze 60 kWh pro Tag (bei deiner Anlage wären das evtl. 40 kWh/Tag). Da kann ein Speicher selbst innerhalb eines Tages nur 10% des Strom speichern!
      Und dann musst Du bei der Entnahme noch einrechnen, dass Du die Teile womöglich nur zur Hälfte entladen darfst, also nur ca. 3kWh rausbekommst.
      Ich hoffe, ich zerstöre jetzt nicht dein Weltbild. 😉

      Was soll denn die PV-Anlage ohne Speicher kosten?

      viele Grüße
      Christoph

      • Mike sagt:

        Hallo Christoph,
        hmm..
        doch, an dem Weltbild hing unsere gesamte NK-Berechnung fürs Haus.

        Also laut IBC hat der Speicher eine 90% Entladetiefe.

        Aber mit ~6 kWh Speicher macht ein Speicher doch Null Sinn irgendwie?

        Die anlage selbst kostet glaube zwischen 10.-14.000 €uro (bin auf der Arbeit und habe das Angebot nicht hier)

        Na super, dann können wir ja wahrscheinlich alles übern Haufe werfen, inklusive der hausplanung, weil ich Gedanklich dann nur noch mit ~15 €uro im Monat an Stromeinkauf gerechnet hatte..

        Super.. und wie Erkläre ich das jetzt meiner Frau.. 🙁

        gruß Mike

        • Christoph sagt:

          Hallo Mike,

          ups, das tut mir ernsthaft leid! 🙁
          Aber das wäre euch früher oder später sowieso auf die Zehen gefallen. Sei um jeden Tag den Du das früher erfährst, froh.
          Noch plant ihr, richtig schlimm würde es, wenn ihr schon (viel) Geld ausgegeben hättet…
          Ich drücke euch die Daumen, dass ihr euer Projekt noch so hinbekommt, wie ihr es euch vorstellt!

          Zu den Speichern:
          Bei der Entladetiefe musst auf den Typ achten. 90% gibt es nur bei den Lithium-Ionen-Speichern. Die (deutlich preiswerteren) Blei-Gel-Akkus schaffen nur ungefähr 50%.
          In Summe sind die Li-Ionen-Akkus wirtschaftlicher als die Blei-Gel-Akkus aber gerade wegen der geringen Kapazität immer noch nicht gut genug.

          Ich würde an deiner Stelle mal durchrechnen, wie viel Du pro Jahr mit der PV-Anlage einnehmen kannst. Den Strom, den Du nicht selber verbrauchst, kannst Du ja immer noch verkaufen!
          Und mit geschickter Planung deines Verbrauchs (z.B. Startzeitprogrammierung für Trocker, Waschmaschine und Spülmaschine) kannst Du auch einiges erreichen.

          Vielleicht kommst Du damit trotzdem in den grünen Bereich eurer Planung. 🙂

          viele Grüße
          Christoph

          • Mike sagt:

            Hallo Christoph,

            Danke jedenfalls für den “Schubs auf den Boden der Tatsachen”..
            (Den Schlag in den Nacken hole ich mir von meiner Frau dann heute Abend ab)

            Ich/Wir hatten halt gehofft, mit einem Speicher (ja, LI) den “Einkauf” vom Anbieter grade wegen der permanent steigenden Kosten um 90% zu drücken..

            Weil die “Vergütung” ist doch wirklich ein Witz.. Wenn wir 2014 ans Netz gehen, gibt es ja nichtmal mehr 15 cent pro Stunde..
            Der Einkauf wird nächstes Jahr locker beim doppelten liegen.

            sfz…

          • Mike sagt:

            ps:

            Andere Frage/Rechnung:

            Ich brauche ca 6500 kWh/a
            Kostet mich laut Internettool ca 1700 €uro/a

            Die Anlage macht ca 6200 kWh/a
            bei 0,15 Cent => ca 930 €uro “Erlös”

            1700-930 = 770 €uro/a Stromkosten
            => ~65 €uro /Monat

            ist diese Rechnung denn dann grob Richtig ??

          • Christoph sagt:

            Hehe, bisher hat sich keiner dafür bedankt, dass ich ihm einen Nackenschlag verpasst habe. 😉 😀

            Im Großen und Ganzen passt das. So rechne ich zumindest auch.
            Ich kann aber natürlich die Zahlen nicht im Detail beurteilen.
            Der Stromertrag hängt sehr stark vom Ort des Hauses, der Südausrichtung und der Dachneigung ab. Wer hat die Ertragsprognose berechnet?

            Beim Strom könnte noch mehr drin sein, ich finde (seriöse) Tarife für ca. 1.550€/Jahr.

            viele Grüße
            Christoph

          • Mike sagt:

            Die Prognose habe ich vom PV-Händler, der auch das Angebot gemacht hat.

            Beim Strom habe ich einfach einen Mittelwert zwischen dem günstigstem und dem Regionalen (teuersten) Hauptanbieter genommen.

            ps.. reine PV ohne Märchensteuer = 12.000 €

  11. Ernst-Peter Nawothnig sagt:

    Hier kommt noch ein Aspekt, der ALLE Wirtschaftlichkeitsberechnungen über den Haufen werfen könnte. Es ist durchaus möglich, dass langfristig Netzkosten und Stromkosten getrennt werden. In der momentanen Kalkulation der großen Energieversorger sind beide Kostenblöcke (rein kaufmännisch, jenseits aller Abgaben und Steuern) etwa gleich groß. Bei 4.000 kWh Jahresverbrauch würde man statt heute 1000 Euro Strompreis beispielsweise 500 Euro für Strom plus 500 Euro Netzpauschale bezahlen.
    Auf den Netzanschluss kann keiner verzichten, somit wäre die schöne PV-Rendite unrettbar im Eimer.
    Kommt es dazu? Je mehr PV-Eigenverbrauchsanlagen installiert werden, umso sicherer werden die Energieversorger auf diesen Weg verfallen. Durchsetzen können sie ihn dann allemal.

  12. Tom sagt:

    Zunächst einmal ein dickes Lob: Mit das beste, was ich bisher zum Thema gefunden hab!

    Ich hab die Rechnung mal aus einem anderen Blickwinkel aufgemacht.
    Ziel: Produktion + Speicherung muss kleiner als Strompreis vom Anbieter sein!
    Besser noch, Kosten für Produktion und Speicherung liegen unter den Erlös aus dem Verkauf.

    Produktion (Meine Anlage in Südhessen, kombiniert mit Wärmetauscher):
    PV aus 2012 mit 8,6 kWp / AHK 17 T€ netto / “Lebensdauer” 20 J.
    Hat in 2013 7600 kWh produziert, Tendenz 2014 aufgrund des Wetters steigend.
    Re.: 17.000,- / (20 J. x 7.600 kWh) = 0,11 Euro (bzw. 11 ct.)

    Speicherung (Daten für die bereits erwähnte IBC 6.3):
    AHK 10 T€ / 5.000 Lebenszyklen / 6 kWh nutzb. Speicherkapazität (wir sind großzügig, auch beim Wirkungsgrad)
    Re.: 10.000,- /(5.000 Zyklen x 6 kWh) = 0,33 Euro oder 33 ct.

    Da kostet das Speichern schon mehr als die Produktion!
    Zus. sind es 44 ct. je kWh ggü. 25-30ct. Preis der Anbieter.
    Alternativ zus. mit dem entgangenen Erlös aus dem VK der kWh(sind bei mir noch 19ct) sind wir über 50ct. Und die IBC erscheint da noch als eine der günstigsten auf Li-Basis am Markt.

    Noch was zur Lebensdauer der Speicher: 5000 Zyklen in 15 Jahren sind 333 p.a.! Also fast jeden Tag voll Aufladen und wieder entladen! Halte ich für unrealistisch!
    Bei z.B. 200 Zyklen p.a. hätte ich in 15 J. dann nur insg. 3000 Zyklen. Preis der Speicherung steigt dann auf rd. 50ct.

    Hoffe, ich hab mich nicht verrechnet und das Alles war verständlich und hilfreich! Grüße aus Südhessen.

    • Christoph sagt:

      Hallo Tom,

      vielen Dank für das Kompliment. Es freut mich, wenn meine Arbeit so wertgeschätzt wird!

      Deine Berechnungen kann ich nachvollziehen und halte sie für absolut richtig. Ich glaube auch nicht, dass sich da im Zeitrahmen der nächsten 5-10 Jahre etwas dran ändern wird.

      An sonnigen Tagen wie diesen sehne ich mich geradezu nach einem günstigen Speicher aber woher nehmen und nicht stehlen?

      viele Grüße
      Christoph

  13. Jörg sagt:

    Hallo Christoph,

    in der aktuellen Ausgabe des Schwäbisch Hall Blättchens steht auch ein Bericht über einen Solarspeicher drin. Ich habe mir die Daten mal überschlägig im Kopf ausgerechnet und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass die Strommenge, die man in dem Akku speichern kann, nie den Wert erreicht, den der Akku kostet.

    Bei der Überprüfung meines Ergebnisses, bin ich auf deiner Seite gelandet und war erstaund, dass jemand die Rechnung schon vor 2 Jahren aufgestellt hat.

    Außerdem bin ich auf Youtube auf das Video “Stand und Zukunft der Photovoltaik” gestoßen. Dort wird unteranderem berichtet, dass in Deutschland eine kWh Solarstronm für 8 Cent produziert werden kann. In Japan kostet es das 3-fache. Hintergrund: In Japan ist die Förderung höher -> Die Hersteller passen ihre Preise so an, dass der Kunde noch etwas Gewinn erwirtschaften kann.
    Bei den Akkus ist es wohl genau so. Ein Vertriebler wird ohne weiteres vorrechnen können, dass man mit dem Akku jedes Jahr 50-100 € einsparen kann. Die Preise sind wohl gnadenlos überteuert.
    Zum Vergleich: Eine Blei Solarbatterie mit 100Ah = ca. 1,2 kWh kostet ca. 100-120 €. Die reine Akku Kapazität der o.g. Produkte kostet ca. 1000 €. Wie kommt also die Differenz zu stande?

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