Es werde Feuer: unser Kamin wird gebaut

Letzte Woche war es endlich soweit: unser Kaminofen wurde gebaut!
Darauf haben wir uns schon seit Beginn der Planungen gefreut. 🙂

Bestellt hatten wir den Kamin bei diesem Fachgeschäft. Wie man auf der Homepage erkennen kann, sind handgefertigte, sehr organisch wirkende Keramiken das Spezialgebiet dieses Anbieters. Frau Borchers und Herr Hupperich (die beiden Besitzer) bauen aber auch sehr moderne Kanine und Kaminöfen, wie man weiter unten sehen wird. Durch die räumliche Nähe zu Stommel Haus ergibt sich für den stommelschen Bauherren auch eine sehr einfache Planung und Integration in den Bauprozess. Man kennt sich. 😉
Alles in allem sehr empfehlenswert!

Der ausführliche Bericht nebst einigen Bildern folgt nach geübter Praxis nach dem Klick auf “Weiter lesen”.

Neben dem Schornstein hatten wir noch eine andere wichtige Vorbereitung vorab getroffen: unter den Bereich, auf dem der Kamin zu stehen kommt, haben wir Schlaufen der Fußbodenheizung (und Dämmung) aussparen lassen.
Zum einen braucht der Kamin keine warmen Füße und zum anderen könnte die FBH sonst bei der Montage des Kamins beschädigt werden. Dieser wird nämlich über mehrere lange Schrauben im Fußboden – genauer: in der Kellerdecke – verankert.

Markierung für die Estrichleger

Aussparung im Estrich für den Kaminofen

Die erste Herausforderung am Tag des Aufbaus war es zunächst einmal, den Bausatz ins Haus zu bekommen. Das Teil wiegt ja das ein oder andere Kilogramm und unsere Haustüre ist noch nicht durch eine Treppe erreichbar sondern nur durch einige aufeinander gestapelte Paletten.
Mit ein bisschen Rangieren konnte der Ofenbauer aber direkt vor den Vorbau fahren und von dort alles ins Haus wuchten.

Anlieferung des Kaminofenbausatzes

Drinnen wurde dann erst mal alles parat gelegt, was die Ofenbauer zum Aufbauen so brauchen. Und das ist eine ganze Menge!
Nicht nur die Einzelteile des Ofens selber sondern auch eine Menge an Baumaterial, Werkzeug und Hilfsmitteln.
Zwischenzeitlich sah es wie bei einem besonders großen Lego-Modell aus. 😉

Kaminofenbausatz mit allen Zubehörteilen

Jetzt ging es an die finale Feinplanung. Wir hatten uns einen schlichten Ofen vorgestellt, also keine geschwungen Kanten oder verschnörkelte Verzierungen. Im Endergebnis bekommen wir um den Kamin herum einen schmalen Steg bzw. Sims aus anthrazit-farbenen Keramikplatten mit einer Tiefe von 22cm. Rechts vom Kamin wird ein kleines Bänkchen gebaut, so dass wir eine Kamin-nahe Sitzgelegenheit haben. Dieses hat eine Tiefe von 44cm und eine Sitzhöhe von 45cm.
Nur gut, dass unsere Wände noch nicht tapeziert waren. So konnten die Ofenbauer schnell eine Skizze an die Wand werfen. 🙂

Kaminofenskizze

Ein Bild sagt immer noch mehr als 1.000 Worte. Mit Hilfe dieser Skizze hatten wir schnell abgestimmt, wie der Kamin später aussehen soll.

Leider rief mich dann zu diesem Zeitpunkt die Pflicht der Arbeit, so dass ich den Aufbau des Ofens selber nicht mitverfolgen konnte.
Abends sah es dann aber so aus:

*tusch*

*trommelwirbel*

*fanfarenstoß*

Fertig aufgebauter Kaminofen

Und einmal von der Seite:

Fertig aufgebauter Kaminofen, Seitenansicht

Der Kamin ist übrigens nicht ohne Absicht so aufgestellt, so dass man ihn auch vom Essbereich aus gut sehen kann. Dazu habe ich eine kurze optische Sichtlinienbestimmung erstellt, um zu überprüfen, wie gut das klappt. Wie man im folgenden Bild sieht, recht gut. 😀

Prüfung der Sichtlinie auf den Kaminofen vom Essbereich aus

Das sieht doch schon mal vielversprechend aus! Nicht sichtbar aber doch recht aufwendig war die Anpassung der Anschlussrohre, denn der Anschluss im Schornstein war etwas oval geformt, das Anschlussrohr jedoch rund. Aber auch diese Herausforderung wurde schließlich gemeistert.
Dadurch, dass der Brenneinsatz recht weit vorne steht – wir wollten ja nichts von der Glasscheibe verbauen – entstand hinter dem Brenneinsatz und der Innenwand ein Hohlraum. Das ist nicht weiters besonders, kann aber problematisch werden, wenn der Kamin lange beheizt wird und sich dort ein Hitzestau bildet. Dafür haben wir oben noch einen Luftauslass bekommen, durch den warme Luft aufsteigen kann. Wir haben damit also einen hinterlüfteten Kamin. 😉
Direkt vor die Wand kam im Übrigen noch eine Schutzmauer, die verhindern soll, dass brennbare Teile Feuer fangen können. Die Mehrkosten dafür halten sich aber in einem sehr überschaubaren Bereich. Auf dem Fußboden bekommen wir später ausschließlich nicht brennbare Fliesen aus Feinsteinzeug, so dass wir vor dem Kamin auf einen gesonderten Brandschutz verzichten können.

Am nächsten Tag ging es dann mit Verputzen und dem Mauern des Sitzbänkchens weiter.

Das ist nicht weiter spektakulär, weshalb ich lediglich ein paar Bilder sprechen lasse.

Fertig verputzter Kaminofen

Der Putz muss natürlich noch trocknen und wird dann weiß gestrichen.

Fertiger Kaminofen mit Sitzbank

Ich bin schon gespannt, wann sich unsere Katze auf dem Bänkchen breit und lang macht. 😀

Als bildliches Dessert noch zwei Konstruktionsdetails des Kamins:

Verstellschrauben am Abluftrohr

Zum Justieren des Abluftrohrs an verschiedene Anschlussdurchmesser verfügt dieses über mehrere Schrauben. Mit diesen kann man das Rohr enger oder weiter fassen und so vor Ort an unterschiedliche Gegebenheiten anpassen.

Gegengewichte für die Glasfront

Die Panoramascheibe kann man zum Öffnen nach oben schieben. Damit das leichter geht und beim Schließen die Scheibe auch nicht runterknallt, hat der Kamin an der Rückseite zwei Gegengewichte. Damit klappt das Öffnen und Schließen sehr komfortabel.
Zum Schließen kann man die Scheibe einfach loslassen. Sie fährt dann kontrolliert nach unten und schließt mit einem satten “Wums”.

Die nächsten Schritte sind jetzt (nach dem Abtrocknen des Putzes): Streichen des Kamins in Weiß, Abnahme durch den örtlichen Schornsteinfegermeister, Anbringen der Keramikplatten und – last but absolutely not least – die Inbetriebnahme. Spätestens dann melde ich mich wieder mit Bildern. 🙂

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4 Antworten zu Es werde Feuer: unser Kamin wird gebaut

  1. Tassilo Meyer sagt:

    Hallo Vera, Hallo Christoph,

    so ein Kamin ist echt schon eine super Sache.

    Ich bin super froh, dass ich mich damals von meiner Frau habe überreden lassen, einen zu holen, obwohl ich erst strikt dagegen war.

    Sind aber dann bei Feuer Fuchs fündig geworden und möchte ihn seitdem nicht mehr missen!

    Gruß
    T. Meyer

  2. Also das ist schon ein tolles Projekt. Gratuliere zu diesem Elan!
    LG

  3. Michi sagt:

    Hallo,
    Welche Steine haben Sie zur vwerleidung und unteres Teil genutzt?
    Ytong, oder ähnliche Silikatsteine?
    Mit Welchem Kleber sind die Steine geklebt und zum Schluss geputzt und gestrichen?

    Danke & Grüsse.
    Michi

  4. Stefanie sagt:

    Oha, wir stehen gerade vor eine ähnlichen Entscheidung und verschlingen gerade jeden Artikel den wir im Internet dazu finden können. Vielen Dank

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