Geweißte Innenwände

Das Thema dieses Beitrags – die geweißten Holzinnenwände unseres Hauses – ist die direkte Folge einer besonderen Eigenschaft von Holz: es dunkelt im Laufe der Zeit.

In den Musterhäusern von Stommel Haus am Firmensitz kann man sich eine gute Vorstellung davon machen, wie das nach einigen Jahren aussieht. Das Nachdunkeln verleiht dem Inneren eines Hauses eine gewisse Würde und Charakter, verläuft aber je nach Geschmack der Hausbesitzer zu schnell.

Wir wollten jedenfalls diesen Prozess ein wenig verzögern und haben uns deshalb dazu entschlossen, die Wände mit einer Weißlasur zu behandeln: das oben genannte “Weißen”.
Diese Weißlasur hat zwei Effekte: das Holz wird deutlich aufgehellt und die Farbpigmente sorgen mit einem UV-Schutz dafür, dass das Holz in den nächsten Jahren langsamer nachdunkelt.

Das Weißen gibt es in verschiedenen Stufen:

  • Einfach: das Holz wirkt noch natürlich und wirkt lediglich sehr hell. Der weiße Anstrich ist praktisch nur im direkten Vergleich zu sehen.
  • Zweifach: es zeigt sich eine deutliche Weißwirkung auf dem Holz, der Anstrich ist auch ohne Vergleich wahrnehmbar.
  • Dreifach: die natürliche Holzwirkung tritt zurück. Der Charakter wandelt sich von aufgehelltem Holz zu weiß gestrichenem Holz

Ob und – wenn ja – welche dieser Stufen man wählt, hängt sehr stark vom Geschmack ab. Freunde des Holzes wählen nach aber wohl typischerweise nur die einfach oder maximal die zweifache Lasur.

Das einfache Weißen hat allerdings einen Haken: es ist sehr schwer! Holz als Naturstoff nimmt die Farbe etwas unregelmnäßig auf. Nach dem ersten Weißen kann es deshalb dazu kommen, dass man trotz sorgfältigen Arbeitens (bzw. Arbeiten-lassens) immer noch Gebiete hat, die die Lasur sichtbar unterschiedlich aufgenommen haben.
Dieser Eindruck verschwindet beim zweiten Weißen, da dann die “weißeren” Gebiete weniger Lasur annehmen und umgekehrt. Es kann natürlich sein, dass die Unterschiede im “Weißheitsgrad” mit der Zeit abnehmen. Das werden wir aber erst in den kommenden Wochen und Monaten feststellen.

Wir haben uns jedenfalls entschieden, einmal weissen zu lassen, da uns der zweite Anstrich schon zu stark war.

Ein Wort noch zu dem Material, mit dem geweißt wird: Stommel Haus hat wohl lange Zeit ein Weißwachs verwendet. Der Vorteil dieses Materials ist ein angenehmer Geruch, der nach Wachs eben. Der gravierende Nachteil ist jedoch, dass Wachs nicht nur in das Holz einzieht und es ein Stück weit versiegelt. Nein, es bildet auch noch eine wasser- und farbabweisende Schicht auf dem Holz.
Holz, das einmal gewachst wurde, ist ab diesem Zeitpunkt nur schwer mit anderen Farben zu streichen. Die Farbe hält schlichtweg nicht vernünftig. Der finanzielle Aufwand und die notwendige Arbeit, die nötig ist, wenn man später nachstreichen will, ist signifikant höher als ohne Wachs. Wenn es denn überhaupt gelingt!
Stommel Haus hat aus diesen Gründen vor kurzem (ich glaube in 2012) auf einen anderen Werkstoff umgestellt, nämlich Brillux Lacryl Holzlasur 235 (Farbton 9510 “Kalkweiß”).

Aufpassen muss man übrigens, was das Finanzielle angeht: das Streichen kostet (je Streichvorgang!) etwas weniger als ein Flieser nimmt. Durch die teilweise sehr großen Flächen (Seitenwände und Dach/Decke) kommt da aber dennoch sehr leicht ein mittlerer vierstelliger Betrag zusammen.

Bilder von unseren geweißten Decken und Wänden habe ich natürlich auch. Nur ist das auf Bildern ohne vernünftigen Weißabgleich kaum darstellbar. Ich versuche es trotzdem. 🙂

Der Weisheit letzter Schluß gibt es nach dem Klick auf “Weiter lesen”. 😉

Dank unserer hohen Decken musste unser Maler auch im Haus mit einem Gerüst arbeiten:

Seitenwand mit Malergerüst und teilweise geweißter Decke

Seitenwand mit Malergerüst und teilweise geweißter Decke

Wenn man genau hinguckt, kann man eine leichte Wolkenbildung erkennen:

Geweißte Seitenwand

Geweißte Seitenwand

Eindrucksvoll hingegen: die fehlerfrei und wolkenfrei geweißte Decke:

Geweißte Decke

Geweißte Decke

 

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2 Antworten zu Geweißte Innenwände

  1. Antonia sagt:

    Hallo Christoph, habt Ihr einmal oder zweimal geweisst?

    • Christoph sagt:

      Hallo Antonia,

      wie haben einmal weissen lassen.
      Nehme ich mal in den Artikel auf, das fehlt da irgendwie, danke für den Hinweis! 🙂

      viele Grüße
      Christoph

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